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Management by Mütze: Der Dirigent (Teil 5/7)

  • Autorenbild: Prof. Dr. Martin-Niels  Däfler
    Prof. Dr. Martin-Niels Däfler
  • 27. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
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Aus Solisten ein Team formen

Ob man regelmäßiger Konzertgänger ist oder nur am Neujahrsmittag die TV-Übertragung aus der Wiener Philharmonie sieht – wohl jede*r kann sich einen Dirigenten vorstellen. Den Taktstock eifrig schwingend versucht er/sie, die Orchestermitglieder aufeinander abzustimmen, damit harmonische Klänge die Ohren der Zuhörer erreichen. Nicht anders ist es in Teams. Auch hier hat die Teamleitung die Aufgabe, aus Solisten ein Ensemble zu formen. Etwas weniger metaphorisch ausgedrückt: Es kann halt nicht jede*r machen, was er/sie möchte, zumindest nicht, was die grobe Marschrichtung betrifft. Da gilt es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und das Tun der Mannschaft gut zu koordinieren, damit es nicht zu Doppelarbeiten, Missverständ-nissen oder Versäumnissen kommt.

 

🙋🏻 Warum ist der Dirigent wichtig?

Sofern in einem Team nicht nach den Prinzipien des agilen Managements gearbeitet und immer noch traditionell geführt wird, braucht es jemanden, der/die die Tätigkeiten der Teammitglieder harmonisiert. Dafür ist der Dirigent erforderlich. Es geht jedoch um weit mehr als das operative Abstimmen (das ist die Aufgabe des Betriebswirts). Vielmehr ist es auch erforderlich, dass jede*r den übergeordneten Zweck des Teams, also den Beitrag um Gesamt-Unternehmenserfolg versteht. Weil: Menschen sind sehr viel eher bereit, sich zu engagieren, wenn sie einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen.

 

1962 besuchte Präsident John F. Kennedy das NASA Space Center. Dabei traf er einen Mitarbeiter, der gerade mit einem Besen im Gang unterwegs war. Neugierig fragte JFK den Mann, was genau er hier tue. Der Mitarbeiter antwortete selbstbewusst: „Well, Mr. President, I’m helping to put a man on the moon.“ („Nun, Herr Präsident, ich helfe dabei, einen Mann auf den Mond zu bringen.“) Diese Antwort zeigt eine beeindruckende Haltung: Obwohl der Mann scheinbar „nur“ eine Reinigungskraft war, sah er seine Arbeit als wichtigen Beitrag zur großen NASA-Mission und damit zum nationalen Ziel, einen Menschen auf dem Mond zu landen. Die Anekdote symbolisiert Sinnstiftung („Purpose“) im Beruf, die Bedeutung jeder einzelnen Rolle im größeren Ganzen und das Engagement auf allen Ebenen der Organisation.

 

Ob die Geschichte genau so stattgefunden hat, lässt sich nicht mehr überprüfen, doch sie zeigt sehr eindrucksvoll, wie bedeutsam es ist, die Sinnhaftigkeit des Tuns aufzuzeigen. Der Dirigent ist also wichtig, um Transparenz über die großen Zusammenhänge zu schaffen. In einer zweiten Hinsicht ist Transparenz erforderlich, nämlich bezogen auf die einzelnen Teammitglieder.


Je besser sich die in einem Team tätigen Menschen kennen – also je mehr ihnen voneinander bewusst ist – desto mehr Verständnis haben sie für einander und können dementsprechend besser zusammenarbeiten. Natürlich geht es nicht darum, sein Innerstes nach außen zu kehren oder private Grenzen zu überschreiten. Wohl aber wäre schon viel gewonnen, wenn man für jeden Kollegen eine Art „Gebrauchsanweisung“ hätte.

 

Und schließlich ist Transparenz in einer dritten Weise bedeutsam, und zwar bezogen auf die Auslastung der Teammitglieder. Wenn der Teamleitung bekannt ist, in welchem Maße die Kapazität jedes Einzelnen beansprucht ist, kann eine Unterauslastung vermieden und eine Überlastung verhindert werden.

 

🎯 Welche Ziele/Aufgaben will der Dirigent erreichen?

1️⃣ Dem Team aufzeigen, welche Rolle es im Unternehmen spielt und welche übergeordneten Ziele es hat.

2️⃣ Gelegenheiten schaffen, dass sich die Teammitglieder (besser) kennenlernen, sodass sie mehr Verständnis füreinander entwickeln und einander Vertrauen können.

3️⃣ Jederzeit einen Überblick über die Auslastung jedes Teammitglieds haben und Maßnahmen bei Unter-/ Überlastung ergreifen.

4️⃣ Alle teaminternen Prozesse regelmäßig hinsichtlich Effektivität und Effizienz analysieren.

 

🛠️ Welche Werkzeuge braucht der Dirigent in der Praxis, um seine Ziele zu erreichen?

📖 Manual of Me („Bedienungsanleitung für mich“)

🎤 State-of-the-Nation-Ansprachen, Vlogs, Reports-from-the-Front-Newsletter

🏛️ Townhall-Meetings

📋 Kleiderschrank-Listen (Übersicht der Auslastung jedes Teammitglieds)

🤝 Teambuildings, Offsites, Teamentwicklungs-Workshops, gemeinsame Aktivitäten

📗 Onboarding-Handbuch für neue Mitarbeitende


 
 
 

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